Gesundheit

Mit Ernährung gegen Diabetes

Eine Veränderung des Lebensstils mit Ernährungsumstellung und mehr Bewegung kann einem Diabetes Typ 2 vorbeugen oder ihn sogar zurückdrängen. Doch gerade bei der Ernährung sind sich viele der rund sieben Millionen Diabetiker in Deutschland unsicher: Welche Ernährungsmaßnahmen sind empfehlenswert?

Das Risiko für einen Typ-2-Diabetes wächst mit jedem BMI-Punkt um etwa 20 %. „Eine konsequente Lebensstilumstellung mit dem Ziel der Körpergewichtsreduktion ist für Menschen mit Übergewicht daher unerlässlich“, erklärt Professor Dr. med. Diana Rubin, Chefärztin und Leiterin des Zentrums für Ernährungsmedizin am Vivantes Klinikum Spandau und Humboldt-Klinikum Berlin. Nur so könne einem Diabetes vorgebeugt oder dieser effektiv therapiert werden. „Doch eine Veränderung des Lebensstils gelingt leider erstaunlich wenigen Patientinnen und Patienten“, so die Ernährungsmedizinerin.

Langzeitdaten belegen, dass nur maximal 10–15 % aller Patienten dauerhaft eine Lebensstiländerung durchhalten.

„Eine kürzlich veröffentlichte Studie zu Ernährungsformen zeigte, dass bei einem Diabetes Typ 2 zwei Diätmodelle gute Wirkung erzielen: Low-Carb und traditionell-mediterrane Diät.“ Die Expertin begrüßt, dass die Fachgesellschaften das Low-Fat-Dogma 2018 verlassen haben. „Gesättigte Fette sind nach gegenwärtiger Datenlage nicht einmal epidemiologisch mit dem Diabetesrisiko assoziiert“, führt Rubin aus. Bei neuen Diätmodellen müsse zudem auch immer die Compliance der Betroffenen mitberücksichtigt werden. So kommt die mediterrane Diät bei Nordeuropäern häufig nicht gut an. Hier gelte es, die Gerichte und Inhaltsstoffe regionaltypisch abzuwandeln – beispielsweise statt Olivenöl nun Rapsöl. Auch haben Fleischesser wenig Interesse daran, plötzlich vegetarisch zu leben. „Dem müssen wir Rechnung tragen und den Speiseplan für alle Zielgruppen entsprechend attraktiv gestalten“, so Rubin.

„Wir müssen Gesundheitsprävention auch gesamtgesellschaftlich angehen“, erklärt die Expertin. Die Lebensmittelindustrie sei gefragt, wenn es um qualitativ hochwertige und gesunde Inhaltsstoffe ihrer Produkte geht. Dies sei nur über eine verpflichtende und eindeutige Kennzeichnung kritischer Nährstoffe, eine verpflichtende Reformulierung (Zutatenverbesserung, Anm. d. Red.) kritischer Lebensmittel bis hin zu Werbeverboten zu erreichen.

Quelle: www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de

Foto: © ratmaner - stock.adobe

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