Gesundheit

Kinder mit SARS-CoV-2-Infektion zeigen nur milde oder gar keine Krankheitszeichen

Die meisten Kinder, die sich mit dem Coronavirus 2 (SARS-CoV-2) infiziert haben, zeigen nur leichte Atemwegsprobleme oder sind asymptomatisch. Dies geht aus einer Online-Veröffentlichung hervor, die am 22. April in „JAMA Pediatrics“ veröffentlicht wurde.

Dr. Riccardo Castagnoli, MD von der Fondazione IRCCS Policlinico San Matteo in Pavia, Italien, und seine Kollegen analysierten insgesamt 18 Studien (17 aus China und 1 aus Singapur) – alle vom 1. Dezember 2019 bis 3. März 2020 veröffentlicht – um zu sehen, wie Experten bisher Covid-19-Fälle bei Kindern bewerten. Insgesamt lagen ihnen die Daten von 1.065 jungen Teilnehmern (etwa die Hälfte waren zwischen 0 und 9 Jahre alt, die andere Hälfte 10 bis 19 Jahre) mit bestätigter SARS-CoV-2-Infektion vor. Die Forscher fanden heraus, dass Kinder jeden Alters meist keine oder nur leichte Krankheitszeichen zeigten wie Fieber, trockener Husten und Müdigkeit. Am besten erkennbar war die Erkrankung im Röntgenbild – auch bei beschwerdefreien Patienten. In den ausgewerteten Arbeiten wurde nur von einem Fall mit einer schweren COVID-19-Infektion berichtet.

Im Gegensatz zu Erwachsenen scheinen Kinder kein höheres Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf zu haben. Ob chronische Krankheiten bzw. Vorerkrankungen bei Kindern eine Rolle spielen, ist derzeit noch nicht bekannt. In der Regel erholten sich die Kinder innerhalb von 1 bis 2 Wochen nach Ausbruch der Krankheit.

Eine deutsche Studie, die den Verlauf der Erkrankung bei Kindern nach einer Krankenhausaufnahme bewertete, kam zu einem ähnlichen Ergebnis: Bei Kindern scheint Covid-19 insgesamt leichter zu verlaufen als bei Erwachsenen. Nur bei Kindern unter sechs Jahren war das Risiko für einen schweren Verlauf demnach etwas größer. Säuglinge und Kleinkinder mussten aufgrund von Covid-19 häufiger als andere Kinder ins Krankenhaus. Die Forscher hatten Daten von insgesamt 2.518 Kindern mit SARS-CoV-2-Infektion aus 12 chinesischen Fallserien untersucht und auch deutsche Fälle (33 aus 21 Kliniken) begutachtet.

Quelle: www.kinderaerzte-im-netz.de

Foto: © Family Veldman - stock.adobe

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