Gesundheit

Jugendliche: In Corona-Zeiten – auf Depressionszeichen achten

Viele Jugendliche haben seit März 2020 deutlich weniger Kontakte zu Freunden und anderen Menschen, erhalten weniger schulische Unterstützung und können deutlich weniger Sport treiben und Hobbys pflegen. Hinzu kommen eine allgemein belastete Stimmung und eigene Sorgen um die Corona-Pandemie. Belastungen und Stress von Eltern und Familie wirken sich hierbei direkt auf die Jugendlichen aus.

„Alle Teenager haben Tage, an denen sie ruhiger als sonst sind, mehr besorgt erscheinen, aber diese Stimmungen vergehen i. d. R. wieder. Aber wenn sich das Verhalten eines Heranwachsenden grundsätzlich und längerfristig verändert, dann sollten Eltern näher hinschauen. Zum Beispiel kann es ein Anzeichen für ein psychisches Probleme sein, wenn ein sonst lebhafter, fröhlicher Jugendlicher plötzlich über mehrere Wochen gereizt und zurückgezogen bleibt, Schlafstörungen hat und keinen Appetit mehr zeigt. Eltern sollten dann in einem ruhigen Moment versuchen, mit ihrem Heranwachsenden zu sprechen und ihn zu fragen, wie es ihm geht, was er für Erfahrungen gemacht hat und ob Vater oder Mutter etwas für ihn tun können. Ein Gespräch mit dem Jugendarzt kann klären, ob es sich möglicherweise um eine Depression handelt und evtl. ein Besuch beim Jugendpsychologen sinnvoll ist“, erklärt Dr. Ulrich Fegeler, Kinder- und Jugendarzt sowie Mitglied des Expertengremiums des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Eine Videosprechstunde bietet hier die Möglichkeit der kontaktlosen Beratung an. „Eltern haben meist ein sehr gutes ‚Bauchgefühl‘, wenn es ihren Kindern nicht gut geht“, ergänzt Dr. Fegeler.

Eine OECD-Umfrage in 48 Ländern hat ergeben, dass Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 15 und 24 Jahren sich aufgrund der Corona-Pandemie weniger um ihre körperliche als ihre seelische Gesundheit Sorgen machen. Die Unsicherheit ihrer beruflichen Zukunft beunruhigt sie. Aber auch Befürchtungen, was die Kontaktmöglichkeiten zu Freunden und zur Familie betrifft, sind verbreitet.

Quelle: www.kinderaerzte-im-netz.de

Foto: © New Africa - stock.adobe

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