Haut-zu-Haut-Kontakt mit Eltern lindert Schmerzempfinden bei Babys
Laut einer aktuellen Studie, die von Forschern des University College London (UCL) und der York University in Kanada durchgeführt wurde, zeigt ein Baby geringere Gehirnaktivitäten auf eine schmerzvolle medizinische Prozedur, wenn es die Haut der Eltern spürt.
Während Haut-zu-Haut-Kontakt mit den Eltern den Schmerz zu lindern scheint, konnten die Wissenschaftler beobachten, dass das Gehirn von Neugeborenen stärker auf die Schmerzen reagierte, wenn sie vom Elternteil gehalten wurden, aber statt der Haut die Kleidung zu spüren war. Ihre Ergebnisse stellten die Forscher im „European Journal of Pain“ vor.
Ein leitender Autor, Dr. Lorenzo Fabrizi (UCL Neuroscience, Physiology & Pharmacology), erklärte: „Wir haben festgestellt, dass das Gehirn Schmerzen anders bzw. auf höherer Ebene verarbeitet und wahrscheinlich Schmerzen dämpft, wenn das Baby von einem Elternteil mit Haut-auf-Haut-Kontakt gehalten wird.“ Dies bekräftige, „wie wichtig für Säuglinge die Berührung durch ihre Eltern ist“.
Die Autorin, Professorin Rebecca Pillai Riddell (Institut für Psychologie, York University, Kanada), sagte: „Die leicht verzögerte Reaktion wurde gedämpft, wenn Hautkontakt mit der Mutter bestand, was darauf hindeutet, dass die Berührung der Eltern die Verarbeitung des Reizes auf höherer Ebene des Gehirns beeinflusst. Der Schmerz mag derselbe sein, aber wie das Gehirn des Babys diesen Schmerz verarbeitet und darauf reagiert, hängt von der Art des Kontakts mit einem Elternteil ab.“
Die Erstautorin, Dr. Laura Jones (UCL Neuroscience, Physiology & Pharmacology), verdeutlichte: „Das Gehirn von Neugeborenen weist einen hohen Grad an Plastizität auf, insbesondere bei Frühgeborenen, und ihre Entwicklung hängt in hohem Maße von den Interaktionen mit ihren Eltern ab. Unsere Erkenntnisse können Einblicke liefern, wie Babys lernen, Bedrohungen zu verarbeiten, da sie besonders empfindlich auf mütterliche Anreize reagieren.“
Quelle: www.kinderaerzte-im-netz.de
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