Gesundheit

Frühere Brustkrebsvorsorge bei Krebs in der Familie?

Brustkrebs ist weltweit die häufigste Krebserkrankung und die häufigste Krebstodesursache bei Frauen. Erkennen Ärzte das Mammakarzinom bereits im Frühstadium, kann das die Prognose wesentlich verbessern. Daher werden Früherkennungsprogramme empfohlen – insbesondere für Frauen mit erhöhtem Brustkrebsrisiko. Das kann z. B. der Fall sein, wenn bei Familienmitgliedern ersten Grades – also bei der Mutter, Schwester oder Tochter – bereits Brustkrebs aufgetreten ist. Das Risiko ist dann rund doppelt so hoch wie das der Allgemeinbevölkerung.

In einer aktuellen Studie zeigten Wissenschaftler, dass sich auch andere Krebserkrankungen bei Verwandten ersten Grades auf das Brustkrebsrisiko auswirken. Deutlich wurde dies insbesondere bei Eierstockkrebs in der Familie: Dann beträgt das Brustkrebsrisiko das 1,4-Fache des üblichen Werts. Wenn Eierstockkrebs bei einer Verwandten vor dem 50. Lebensjahr diagnostiziert wurde, stieg es sogar auf das 1,7-Fache. Die Forscher empfehlen daher, bei betroffenen Frauen mit der Mammografie einige Jahre früher als üblich zu beginnen.

In Deutschland können Frauen zwischen dem 50. und 69. Lebensjahr alle zwei Jahre eine kostenlose Mammografie durchführen lassen. „Wir raten bei einer Familiengeschichte mit Eierstockkrebs, die Brustkrebsfrüherkennung schon vier Jahre eher zu beginnen als hierzulande üblich - also bereits im Alter von 46 statt 50 Jahren“, so Studienleiter Dr. Mahdi Fallah. Denn bei 50-jährigen Frauen liegt das durchschnittliche Risiko, in den nächsten zehn Jahren an Brustkrebs zu erkranken, bei 2,2 %. Gemäß der Studie erreichen Frauen mit Eierstockkrebs in der Familiengeschichte diesen Risikowert schon vier Jahre eher.

Originalpublikation: https://doi.org/10.1002/cncr.33456

Quelle: www.nct-heidelberg.de

Foto: © motortion - stock.adobe

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