Gesundheit

Experten warnen vor lebensgefährlichen Challenges

Die US-Behörde FDA (Food and Drug Administration) berichtet in einer aktuellen Veröffentlichung über zunehmende unsinnige und lebensgefährliche Challenges Jugendlicher in Social-Media-Kanälen.

Die FDA untersuchte Berichte von Teenagern, die ins Krankenhaus eingeliefert wurden und starben, nachdem sie an solchen Social-Media-Aktionen teilgenommen hatten, z. B. der übermäßigen Einnahme von Diphenhydramin. Diese Antihistaminika-Tabletten wurden früher auch in Deutschland zur Therapie von Allergien verwendet, werden aber wegen der stark einschläfernden Wirkung heute nur noch gegen Schlaflosigkeit und bei Übelkeit eingesetzt. Überdosen können zu schwerwiegenden Herzproblemen, Krampfanfällen, Halluzinationen, Koma oder Tod führen.

Im Jahr 2018 vergifteten sich Dutzende von Teenagern durch die Einnahme von Waschmaschinenkapseln. Hier können schwere Verätzungen des Mundes sowie der Speise- und Luftröhre die Folge sein. Mindestens ein Todesfall wurde auch von einer "Zimt-Challenge" gemeldet. Bei dieser Herausforderung, versuchen Teilnehmer einen Löffel Zimtpulver ohne Flüssigkeit zu schlucken. Der dabei eingeatmete Zimt kann Lungenentzündungen und schwere allergische Reaktionen hervorrufen. Vor Kurzem erschienen auch Videos, in denen Jugendliche ihre eigenen Zähne feilten.

"Wir sehen immer wieder, dass Familien die Gefahren von rezeptfreien Medikamenten unterschätzen, in der Annahme, dass etwas nicht rezeptfrei sei, wenn es gefährlich ist", so Dr. Michael S. Toce, MD, MS, vom Boston Children's Hospital.

Behörden empfehlen Eltern, Medikamente wegzuschließen, um Unfälle und Missbrauch durch Kinder und Jugendliche zu vermeiden, insbesondere während der COVID-19-Pandemie, wenn sie "möglicherweise eher experimentieren": Für Kinder mit psychischen Grunderkrankungen oder Jugendliche, bei denen das Risiko eines Substanzmissbrauchs besteht, könnte die mit der Pandemie verbundene soziale Isolation ihren Wunsch verstärken, mit rezeptfreien Medikamenten zu experimentieren, vermutet Toce.

"Wir haben vermehrt Fälle von Selbstverletzung und Besuche in der Notaufnahme wegen Depressionen und Selbstverletzungsversuchen gesehen. Ich denke, dies kann sicherlich eine weitere Manifestation der Auswirkungen von sozialer Isolation und COVID-19 sein", so Toce.

Quelle: www.kinderaerzte-im-netz.de / MedpageToday, FDA

Foto: © Kyle T. Perry - stock.adobe

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