Gesundheit

Diese sieben Pflanzen sollten Sie nicht komplett verspeisen

Wussten Sie, dass grüne Kartoffeln und rohe Holunderbeeren giftig sind, Apfelkerne Blausäure enthalten und man auch Rhabarber nicht roh verzehren sollte? Vieles bei der Zubereitung von Lebensmitteln machen wir automatisch richtig: Wir schälen Kartoffeln, entfernen bei Tomaten den grünen Strunk und beim Apfel das Kerngehäuse. All diese Gewohnheiten dienen dazu, Obst- und Gemüsesorten für den Menschen bekömmlicher zu machen und giftige Inhaltsstoffe zu reduzieren. Wir stellen Ihnen sieben Pflanzen vor, die Sie auf keinen Fall ganz verzehren sollten.

1. Apfel: Kerne enthalten Blausäure

Der Apfel ist die beliebteste Obstsorte der Deutschen – das Fruchtfleisch ist unverkennbar essbar. Doch die Kerne dieses Rosengewächses sollten nicht gegessen werden, denn sie enthalten allesamt die Verbindung Amygdalin. Dieses zerfällt in Gegenwart von Wasser und Verdauungsenzymen zu Benzaldehyd (Bittermandelaroma) und Blausäure (Cyanid). Letztere wirkt beim Menschen toxisch und kann unter anderem zu Atemnot, Kopfschmerzen, Erbrechen und Krämpfen führen. Akute Beschwerden treten jedoch erst nach übermäßiger Aufnahme auf. Mehr als 100 gekochte Apfelkerne müssten dafür gegessen werden. Beim Verzehr weniger, unbeschädigter Apfelkerne besteht hingegen keine gesundheitliche Gefahr – die Kernhülle verhindert das Austreten des Amygdalins. Dennoch sollte das Kerngehäuse des Apfels nicht bewusst mitgegessen oder in den Entsafter gegeben werden.

2. Holunderbeeren sind nur gekocht essbar

Holunderblüten und die herben Beeren werden gerne für süße Speisen oder Getränke verwendet. Doch Vorsicht: Sie sollten vor dem Verzehr unbedingt gekocht werden. Denn Holunderbeeren, -blüten und alle anderen Teile des Baumes enthalten ebenfalls Amygdalin, das giftige Blausäure abspalten kann. Durch Erhitzen der Blüten und Beeren reduziert sich der Amygdalingehalt so stark, dass Holunderblütensirup, Holunderbeerensaft und andere leckere Zubereitung unbedenklich verzehrt werden können.

3. Finger weg von grünen Kartoffeln

Die Kartoffelpflanze ist giftig. Lediglich die gekochte, stärkehaltige Knolle des Nachtschattengewächses ist für den Menschen genießbar. Einer der Gründe, warum Kartoffeln nur gekocht, geschält und ohne Triebe gegessen werden sollten, ist der Gehalt an giftigem Solanin, das der Pflanze als natürlicher Schutz gegen Fressfeinde dient.

Der größte Gehalt des Nervengiftes wurde in den Trieben, der Schale sowie in grünen Kartoffeln gemessen. Das gelbe und somit reife Kartoffelfleisch enthält jedoch nur noch unbedeutende Mengen. Sollten Sie Ihre Kartoffeln zu lange oder falsch gelagert haben, sodass sie bereits Triebe und grüne Stellen bekommen haben, entfernen Sie diese in jedem Fall. Denn Solanin ist sehr hitzebeständig und kann durch bloßes Kochen nicht zerstört werden.

4. Tomaten: Nur das Rote essen

Tomaten – meistens kräftig rot, saftig und lecker – zählen ebenfalls zur Familie der Nachtschattengewächse und sind enge Verwandte der Kartoffel. Der grüne Stiel der Tomate enthält ebenfalls das toxisch wirkende Solanin, das vor dem Verzehr entfernt werden sollte. Der Solaningehalt der Tomate sinkt mit zunehmender Reife und ist bei reifen, roten Tomaten verschwindend gering. Wenn dennoch einmal ein grüner Tomatenstiel verzehrt wird, gibt dies noch keinen Anlass zur Sorge: Akute Beschwerden treten erst ab einem Verzehr von über 500 g auf.

5. Auberginenstängel und Blüten sind nicht essbar

Auch die Aubergine, ein weiterer Vertreter der Familie der Nachtschattengewächse, schützt sich mit Solanin in den Trieben, Blättern und Blüten vor Fressfeinden. Als Faustregel für die Zubereitung und den Verzehr der meisten Gemüsesorten gilt: Grüne Triebe, Knospen oder Stiele sowie unreife Früchte oder Knollen sollten nicht gegessen werden. Die Farbe Grün dient somit als Warnfarbe.

6. Rhabarber – Blätter nicht zum Essen geeignet

Die süß-säuerlichen Stangen schmecken wunderbar auf Kuchen oder als Kompott. Doch der Verzehr der Blätter kann aufgrund der darin enthaltenen Oxalsäure zu gesundheitlichen Beschwerden führen:

Genau wie Sauerampfer und andere Knöterichgewächse enthält Rhabarber von Natur aus Oxalsäure. Höhere Dosen können nach der Aufnahme zu Erbrechen und Krampfanfällen führen. Darüber hinaus erschwert Oxalsäure die Eisenaufnahme des Körpers und kann Nierenschäden begünstigen. Um möglichst wenig davon zu sich zu nehmen, sollten lediglich gekochte Rhabarberstiele verzehrt werden. Tipp: Wenn Rhabarber zusammen mit Milchprodukten gegessen wird, bindet sich die Oxalsäure an das darin enthaltene Calcium und wird später wieder ausgeschieden.

7. Spargelbeeren sind nicht genießbar

Lässt man weibliche Spargelpflanzen wachsen, bilden sie kleine rote Beeren aus, die sowohl für Tiere als auch für den Menschen nicht sehr bekömmlich sind. Der Grund sind enthaltene Saponine (Seifenstoffe). Sie wirken toxisch und dienen den Pflanzen als Pilz- und Insektenschutz. Aufgrund ihrer schäumenden Eigenschaft kann mit bestimmten Nusssorten oder dem sogenannten Seifenkraut sogar gewaschen werden. Bei einmaligem Verzehr besteht keine akute Vergiftungsgefahr, aber Durchfall und Erbrechen können die Folge sein. Verträglicher und um einiges leckerer sind die gekochten Spargelstängel.

Quelle: EAT SMARTER, Portal für ausgewogene Ernährung, Fitness und Gesundheit, www.eatsmarter.de

Foto: © kab-vision - stock.adobe

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